Studie: Cannabis entfernt schädliches Alzheimer-Protein

08.10.2019

Cannabis entfernt plaquebildende Alzheimerproteine aus Hirnzellen

Amerikanischen Wissenschaftlern ist es gelungen, erneut eine heilsame cannabinoide Alzheimer-Wirkung nachzuweisen. Der kurz als THC bekannte Stoff Tetrahydrocannobinal hat sich als hoch effektiv bei zwei relevante Symptomen der Alzheimer-Krankheit erwiesen. Angemerkt sei hier gleich einmal, dass es für Alzheimer derzeit immer noch kein anerkanntes Heilmittel gibt.

Morbus Alzheimer, die geheimnisvolle Krankheit

Alzheimer macht 60 % aller Demenzerkrankungen weltweit aus und ist auf dem Vormarsch. Dennoch ist sie trotz aller Forschungsansätze eine mysteriöse Krankheit geblieben, denn die genaue Ursache kennt bis heute keiner. Zu tun haben mit der Krankheit, die das Hirn langsam schrumpfen lässt auf jeden Fall Ablagerungen an Gehirnzellen sowie Verklebungen von Informationssträngen in den Zellen selbst.

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Schadstoff Plaquebelag

Eine besondere cannabionoide Alzheimer-Rolle spielt ein im Hirn vorkommender Stoff namens Amyloid-Beta. Der hat die Eigenschaft, sich mit zunehmendem Alter und bei gewissen krankhaften Vorgängen wie Entzündungen im Hirn-Gewebe anzureichern. Amyloid-Beta wiederum geht Verbindungen ein, die sich dann als so genannter Plaquebelag an Zellen festsetzt und deren Funktion erheblich beeinträchtigt.

Marihuana in der Gesundheits-Forschung

Dass sich Cannabinoide positiv bei diversen Erkrankungen auswirken können ist der Forschung schon länger bekannt. THC ist bekannt dafür sich äußerst positiv bei Schmerzzuständen und psychischen Belastungen durch schwere Krankheiten wie Krebs oder auch HIV auszuwirken. 'Erprobt' wurde es schon begleitend zu Chemotherapien, die äußerst schmerzhaft sind, bei posttraumatischen Belastungsstörungen und nach Schlaganfällen. Es stabilisiert die Betroffenen nicht zuletzt auch durch die Anhebung des nicht zu unterschätzenden 'Wohlfühllevels'.

Cannabionoide Alzheimer-Forschung

Forscher des Salk Institute for Biological Studies in California ist jetzt im Nachweis der heilsamen Cannabis-Alzheimer-Verbindung ein besonderer Wurf gelungen:

Auch wenn andere Studien bereits die zell-erhaltende neuronale Wirkung von Cannabinoiden geliefert haben, so können wir doch sagen, dass unsere Studie die erste ist, die zeigt, dass Cannabinoide gleich zwei Vorteile mit sich bringen, einmal auf die entzündlichen Vorgänge im Hirngewebe andererseits auf die Konzentration sowie die Verbindungen des Amyloid-Beta an den Nervenzellen,

sagt der Salk Professor David Schubert, Leiter der Studie.

Diese neue Studie erhärtet nun also Ergebnisse älterer Forschungen, die den Cannabinoiden, zu denen eben auch die Substanz Tetrahydrocannabiol (THC) gehört bereits eine positive Wirkung bei neurodegenerativen Erkrankungen bescheinigten. THC macht also nicht nur high, es hilft auch.

THCs Weg durch den Körper

Der Wirkstoff geht über die Lunge in den Blutkreislauf und dockt dann an zwei Cannabis-relevanten Rezeptoren an. Die Cannabis-Rezeptoren werden kurz und einfach CB 1 und CB 2 genannt. Die beiden kleine Schaltstellen haben es in sich: im Gehirn kommen sie gehäuft dort vor, wo es um die Lebensfreude, Denken, die Gedächtnisleistung, Zeitempfinden sowie die Koordination von Bewegungsabläufen geht. Also genau da, wo sich bei Alzheimer die ersten und später schweren Defizite bemerkbar machen. CB 1 wird von Wissenschaftlern außerdem mit der Fähigkeit, sich von alten negativen Erinnerungen und Denkschrott zu trennen, in Verbindung gebracht.

THC und der Informationsfluss im Gehirn

Das von außen zugeführte THC dockt nun also an die Rezeptoren an und beeinflusst dann die hirninterne Kommunikation, was in anderen Zusammenhängen und Dosen eben auch zum bekannten Rauschzustand führt.

Um auf der wissenschaftlichen Seite zu bleiben, kann man den Effekt kurz so umreißen: unter Umständen wird im Moment der Kommunikations-Übernahme durch das THC vom Probanden vergessen, wie er eine eben angedachte wichtige Aktion ganz praktisch ausführt. Der in der Hand gehaltene Hammer wird plötzlich unwichtig, weil dessen Verwendungszweck irgendwie nicht mehr so ganz klar bis logisch ist, dafür steigt das Interesse am sofortigen Verzehr des Inhalts der Lunchbox ebenso wie die dabei empfundene Lebenslust!

Der positive Effekt bei Alzheimer

Über die Jahre hat die Forschung gezeigt, dass diese Fähigkeit des THC diese CB-Rezeptoren zu binden sich langfristig positiv auf den Alterungsprozess des Hirns sowie den Niedergang von Hirnzellen bei neurodegenerativen Erkrankungen wie eben der Alzheimer-Krankheit auswirkt. Es kann dem Körper helfen die toxischen Amyloid-Beta Verbindungen zu eliminieren.

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Wenn dieser Amyloid-Beta-Plaque sich für gewöhnlich zwischen den Synapsen anreichet, blockiert dass den Informationsfluss, die weiter führenden Stränge im Innern verkümmern daraufhin und knäueln sich zu den so genannten fibrillären Anhäufungen, die typisch für Alzheimer sind, zusammen.

Entzündungen des Gehirngewebes

Die entzündlichen Prozesse im Hirn haben einen weiteren Hauptanteil an der Alzheimer Krankheit, nur wurde immer angenommen, dass diese Entzündungen vom Immunsystem ausgehen und nicht in den Zellen selbst entstehen

- sagt Antonio Currais, der auch im Salk-Team forscht.

Bereits 2006 haben Forscher des Scripps Reseach Institute herausgefunden, dass THC die toxischen Amyloid-Beta-Verbindungen im Hirn zu reduzieren vermag und nun waren es die Forscher des Salk Institutes, die zusätzlich die positive Wirkung auf das Zellsterben durch Entzündungen bewiesen haben

Als wir die die molekuläre Grundlage der Entzündungsreaktion auf Amyloid-Beta feststellen konnten, wurde klar, dass körpereigene THC-ähnliche Wirkstoffe eine Schutzfunktion in den Zellen übernehmen,

- erklären die Salk-Forscher weiter.

Wundermittel THC?

Wäre mit dem THC nun also ein Stoff gefunden, der beides zusammen kann, die Entzündungen hemmen und den Plaque-Belag zwischen den Synapsen ausschwemmen, wäre zum ersten Mal in der Geschichte ein effektives Heil- und Hilfsmittel für Alzheimer gefunden.

THC und andere cannabinoide Alzheimer-Wirkstoffe entpuppen sich derzeit als wahrhafte Gesundheits-Spezialisten für das Gehirn und die Nervenzellen. Die Forscher versuchen nun, gentechnisch beeinflusste Hefen zu züchten, die die Wirkinformation der cannabinoiden Stoffe in deutlich erhöhter Form tragen als das zu Forschungszwecken synthetisch hergestellte THC.

Weitere Forschung notwendig

Die Cannabis-Alzheimer-Verbindung ist eine spannende Sache, ein anderes Problem besteht momentan aber auch noch darin, dass die Wirkungen bisher nur an künstlich gezüchteten Nervenzellen im Labor getestet wurden. Diese simulierten die Krankheit quasi nur und klinische Studien an Menschen stehen noch aus. Doch genau das wollen Schubert und sein Team jetzt tun.

Es ist bereits ein Stoff gefunden, der Namen J147 trägt und die selben Effekte wie das THC aufweist, ohne THC zu sein. Auf diesem Umweg wäre es möglich die Tests durch zu führen ohne auf zusätzliche und unter Umständen langwierige Genehmigungen seitens der Regierung warten zu müssen.

Dennoch, auch in den USA tut sich bezüglich der Verwendung und Legalisierung von Marihuana derzeit einiges und so lässt sich hoffen, dass Forschungen auch angesichts der tollen Aussichten mit den Cannabinoiden ein Alzheimer-Medikament gefunden zu haben zukünftig etwas leichter werden.


Gefunden auf www.cnbs.de

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